Lea's traurige Geschichte
Rassebeschreibung
Müssen Rassehunde eigentlich so teuer sein
Anforderungen an
unsere Welpenkäufer
Auswahl des Züchters
Augen auf beim
Welpenkauf

 

      RASSEBESCHREIBUNG 
 
Charakter:

Der Golden Retriever hat ein ausgeglichenes Temperament, d. h. er ist weder hektisch noch nervös. Er ist lebhaft und fröhlich und passt sich allen Alltagssituationen mit viel Gelassenheit und Unerschrockenheit an. Er geht mit Begeisterung auf viele "Beschäftigungen" ein, ist sehr bewegungsfreudig und ist auch noch als alter Hund sehr verspielt. Der Golden Retriever besticht durch seinen ausgeprägten Willen zum Gehorsam ("will to please") und seine Leichtführigkeit. Er ist sehr anhänglich und liebt es, an allen Aktivitäten seines "Menschenrudels" teilzuhaben. Je enger in das Familienleben integriert, um so mehr schließt er sich dem Menschen an und ordnet sich gern ein. 

Ausbildung:

Auch der leichtführige Golden Retriever muss ausgebildet werden, denn sein angeborener Jagdtrieb will erst einmal in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Die Hauptaufgabe des Golden Retrievers ist das Apportieren von Wild. Er wurde gezüchtet für die "Arbeit nach dem Schuss", was bedeutet, dass er geschossenes Wild seinem Führer zuträgt. In erster Linie wird er zur Entenjagd und der Jagd auf Niederwild eingesetzt. Seine hervorragenden Eigenschaften wie Beute- und Bringtrieb, eine ausgezeichnete Nase und seine Wasserfreudigkeit machen ihn zu einem erstklassigen Jagdhund. Heute wird er neben der jagdlichen Verwendung auch als Rettungs-, Blinden-, Sprengstoff- und Rauschgiftsuchhund oder als Behindertenbegleithund eingesetzt. Um diese Aufgaben meistern zu können, muss der Golden Retriever besonders verträglich mit Artgenossen, anderen Tieren und auch Menschen sein. Jede Form von Aggressivität, Ängstlichkeit, Kampftrieb oder Nervosität sind unerwünscht. Durch seine Führigkeit ist er für alle Aufgaben leicht auszubilden. Diese Eigenschaften haben den Golden Retriever weltweit zu einer der wohl beliebtesten Hunderassen gemacht. Er mischt zwar überall mit, nur unter den Schutzhundanwärtern wird man ihn vergeblich suchen. Dazu fehlt ihm einfach die Schärfe, denn ein bissiger Golden Retriever ist kein Golden Retriever! 
Die klassische Beschäftigung für einen "Familien-Golden" ist, wie auch bei den anderen Retriever-Rassen, die Dummyarbeit. Mit diesem, ursprünglich aus England stammenden, "Leinensäckchen", das in verschiedenen Gewichtsvarianten zu haben ist, wird der Jagdbetrieb simuliert. Das FCI-Reglement für Arbeitsprüfungen im Felde für Hunde der Retriever-Rassen beschreibt sehr schön, was wir durch unsere Ausbildung erreichen möchten. 

Der ideale Retriever ist aufmerksam, steady und ruhig, ohne die Aufmerksamkeit seines Führers zu verlangen. Er soll das Wild (bzw. das Dummy) gut markieren und sich die Fallstelle über eine längere Zeit merken. Wenn er für einen Apport losgeschickt wird, sollte er bei der Suche ausdauernd sein, Initiative zeigen, eine gute Nase haben und die Fähigkeit, Wild aufzuspüren. Er sollte in jedem Gelände arbeiten und Wasser unverzüglich ohne Ermunterung annehmen. Er arbeitet, um seinem Hundeführer zu gefallen (will to please) und ist in gutem Kontakt zu ihm, aber ohne anhängig von ihm zu sein. Wenn er das Wild (Dummy) gefunden hat, soll er es schnell und korrekt mit weichem Maul zurückbringen und es auch korrekt abgeben. 

Die Geschichte der Rasse:

Um den Ursprung der Retriever ranken sich viele Geschichten, deren Wahrheitsgehalt heute kaum noch überprüft werden kann. Als sicher gilt, dass der Ursprung aller Retriever-Rassen in Neufundland liegt. Durch den regen Fischhandel, der zu Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen England und Neufundland bestand, hatten die engl. Seeleute bei ihrem Aufenthalten in Neufundland Gelegenheit, die dort lebenden Hunde kennenzulernen und bei der Arbeit zu beobachten. Selbst bei rauem Wetter apportierten diese Hunde die Bootsleinen aus dem Wasser und brachten sie an Land oder sie apportieren aus den Netzten gefallene Fische. Von der Arbeit dieser wasserfreudigen und wetterfesten Hunde begeistert, brachten sie in den folgenden Jahren mehrere mit nach England. Man kann sagen, dass diese Hunde die Zuchtbasis aller auf dem britischen Kontinent entwickelten Retriever-Rassen darstellten. 

Die Geschichte der Golden Retriever lässt sich konkret bis ins Jahr 1865 zurückverfolgen. In diesem Jahr kaufte der erste Lord Tweedmouth von England einen gelben Wavy-coated-Retriever von einem Schuhmacher in Brighton, der wiederum diesen Hund namens "Nous" von einem Wildhüter zur Begleichung seiner Schulden in Zahlung genommen hatte. 1868 wurde "Nous" mit "Belle" gepaart. Diese wasserbegeisterten Spaniels waren als sehr ausdauernde und gute Apportierhunde bekannt.
In den nun folgenden 20 Jahren wurden die Nachkommen von "Nous" und "Belle" mit weiteren Wavy-coated-Retrievern und Tweed-water-Spaniels gekreuzt, außerdem mit Irish Settern u. einem sandfarbenem Bluthund. Nach und nach entwickelte sich daraus ein Hund mit einem sehr gefälligen Äußeren und spezifischen, für die anspruchsvolle "Arbeit nach dem Schuß" erforderlichen, Eigenschaften. 

Anforderungen an den Hundebesitzer:

Die viel gepriesene Menschenfreundlichkeit zeichnet den Golden Retriever besonders aus und macht ihn zu einem hervorragenden Familienhund, der sich auch in einem "Menschenrudel mit Kindern" sehr wohlfühlt. Die Sensibilität und die große Menschenbezogenheit erfordert einen ebenfalls "in sich ruhenden" Hundeführer, der ihn mit liebevoller, geduldiger Konsequenz und viel Einfühlungsvermögen zu einem fröhlichen, wohlerzogenen Begleiter ausbildet.
Für die Zwingerhaltung ist er in keinem Fall geeignet, sein sensibler Charakter würde durch die Isolation von seiner Familie leiden, Verhaltensstörungen wären vorprogrammiert. Sollten Sie ganztags berufstätig sein, ist ein Golden Retriever für Sie ungeeignet. 

Der Golden Retriever liebt das Wasser in jeder Form, keine Pfütze ist ihm zu schmutzig. Er ist ein sehr bewegungsfreudiger Hund. Jedoch, lange Spaziergänge ohne Abwechslung werden ihm schnell langweilig: Auch seine Intelligenz möchte gefordert werden. Diesem Alltagstrott kann ein Retrieverbesitzer ganz leicht entkommen, indem kleine Apportierübungen oder Suchenspiele in die täglichen Wanderungen "eingebaut" werden. 

Gesundheit:

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Golden Retriever liegt bei ca. 12 – 14 Jahren. In unserer Clubzeitung lesen wir aber immer häufiger von rüstigen "Veteranen", die 15 Jahre und noch älter sind. Eine, wie wir meinen, sehr erfreuliche Entwicklung. Der Golden Retriever ist nämlich im allgemeinen ein sehr robuster Hund und "hart im Nehmen". Das Risiko verschiedener Erbkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellenbogendysplasie (ED), Hereditärer Katarakt (HC), Progressive retina atrophy (PRA), usw. wird durch gezielte Zuchtauslese und strenge Zuchtzulassungsvoraussetzungen reduziert. 

Der Golden Retriever im Deutschen Retriever Club:

Der Golden Retriever ist eine der sechs Retriever-Rassen, die vom DRC betreut werden. Allen Retrievern, die in einem vom VDH oder der FCI anerkannten Zuchtverein gezüchtet werden, und ihren Besitzern bietet der DRC durch den unermüdlichen Einsatz zahlreicher ehrenamtlich tätiger Helfer die Möglichkeit an Ausbildungskursen und Prüfungen teilzunehmen. 

Bevor für einen Golden Retriever im DRC eine Zuchtzulassung ausgesprochen werden kann, muss er zahlreiche Prüfungen und Gesundheitsuntersuchungen mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen vorweisen können. Bevor ein Hündinnenbesitzer vom DRC die Erlaubnis erhält, einen Wurf aufzuziehen, muss er darüber hinaus zunächst die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Zucht, Erziehung, Ernährung usw. nachweisen können. Des weiteren werden die Aufzuchtbedingungen im Vorfeld durch einen Beauftragten des DRC überprüft. Es versteht sich von selbst, dass nur dort gezüchtet werden darf, wo die Welpen mit engem Familienanschluss und guter Prägung unter idealen Bedingungen aufwachsen können. Züchter, die aus kommerziellen Gründen Welpen aufziehen, werden im DRC nicht geduldet. 

Bevor die Welpen an ihre neuen Besitzer abgegeben werden, wird wiederum von einem Beauftragten des DRC kontrolliert, ob sie gesundheitliche oder wesensmäßige Mängel aufweisen. Dabei werden im sog. Wurfabnahmebericht alle Beobachtungen des Vereinsbeauftragten und die Aufzuchtsverhältnisse dokumentiert und jedem Welpen wird eine nur ihm zugewiesene Nummer ins Ohr tätowiert. Unter dieser Nummer wird dann jeder im DRC gezüchtete Retriever in das Zuchtbuch des DRC eingetragen. 
Alle später abgelegten Prüfungen und alle Untersuchungsergebnisse werden kontinuierlich für jeden Hund aufgelistet und für 
spätere Zuchtvorhaben ausgewertet. Auf diese Weise 
bemühen sich der DRC und der GRC, das Risiko 
für Erbkrankheiten und andere mögliche genetische 
Defekte so gering wie möglich zu halten, damit 
auch noch in ferner Zukunft Retriever gezüchtet 
werden können, die alle für diese Rasse typischen 
Eigenschaften aufweisen.


 

© Sylvia & Uwe Sponholz ~ sylvia.sponholz@t-online.de Impressum