46 Jahre

"Golden Retriever "vom Forsthaus Bethel"

seit 1970 anerkannter  eingetragener DRC/VDH/FCI Zwinger

Angefangen hat alles damit, dass sich mein Mann aus beruflichen Gründen einen Jagdhundwelpen gekauft hat. Es war ein Deutsch Kurzhaar, den er auch selbst ausbildete. Dabei habe ich oft und gerne zugeschaut und war fasziniert von dem Leistungsvermögen dieser Jagdgehilfen. Bald war mir klar, dass ich mehr über Hunde und ihre Anlagen wissen wollte. Weil ich so ausdauernd und hartnäckig dem Ausbilder über die Schulter schaute und tausend Fragen stellte, wollte man mich wohl loswerden und schenkte mir eine sechs Monate alte, übrig gebliebene Deutsch Kurzhaar Hündin mit Namen „Selma“. Diese Hündin hatte eine gute Abstammung, war aber katastrophal aufgezogen worden. Der Zwinger stand  im sogen. Schweinehof und sie bekam , nachdem die anderen Welpen weg waren, wahrscheinlich nur noch den Schweinemeister zu Gesicht. Sie hatte Angst vor allem und jedem und rannte anfangs immer in die Runde. Man nannte das „millieuscheu“ bzw. Zwingerkoller.

Ich war damals, vor nunmehr vierzig Jahren die einzige Frau unter den Grünröcken und man hatte fast schon ein bisschen Mitleid mit mir. Die damals übliche harte Ausbildung der Jagdhunde konnte und wollte ich  nicht anwenden ,und bei dieser Hündin wäre es das Aus gewesen. 

Selma war mit ihren sechs Monaten natürlich nicht stubenrein.  Da wir unsere Hunde damals und bis heute nicht im Zwinger halten wollten, war es schon die erste große Herausforderung. Mit unendlicher Geduld und Einfühlungsvermögen klappte es dann. Gelegentliche Ausrutscher (bis ins hohe Alter von 16 Jahren) haben wir einfach bei ihr ignoriert. 
Ich habe die Hündin auf den JGHV Prüfungen Derby, Solms und VGP (als Totverbeller) jeweils im 1. Preis geführt. Es hat mir gezeigt, dass eine vertrauensvolle, einfühlsame, aber konsequente Erziehung  der beste und auch richtige Weg ist. Härte, bis hin zu Brutalität, wie man es gelegentlich sieht, bringen nichts.

Nach diesem Erfolg  bekam ich von einem bekannten Deutsch Kurzhaar Züchter einige junge Hunde zur jagdlichen Ausbildung. Es waren kapitale, leistungsfähige Hunde, die viel Nerven kosteten , aber im ersten Feld geführt, bis zur VGP alle Prüfungen bestanden. 

Neun Hunde brachte ich ins Gebrauchshundestammbuch des JGHV.

Es hat mich schon ein wenig mit Stolz erfüllt, aber viel wichtiger war, dass ich die unterschiedlichsten Charaktere, Temperamente und deren Leistungsvermögen kennen lernte.

Für mich und mein späteres Vorhaben:  die Zucht möglichst  guter Hunde, war es unendlich wertvoll. Deshalb habe ich auch manchmal Hunde zur Ausbildung angenommen, die, wie man so schön sagt,“ keinen Schuss Pulver wert waren“. Ihre möglichen Leistungen musste man fördern. War ein Jagdhund z.B. schussscheu und wollte aus Angst vor dem zu erwartenden Knall nicht ins Wasser, war man ziemlich machtlos. Glück hatten diese Hunde  wenn sie, wertlos als Jagdhunde,  trotzdem geliebt wurden.

Bei all den hervorragenden Jagdhunden , die ich ausgebildet und geführt habe, war keiner, bzw. keine Rasse, wo ich gesagt habe: Die ist es.

Man musste bei diesen Hunden ständig aufmerksam sein und ein Auge drauf haben. Mal einfach seinen Gedanken nachgehen, unmöglich. Ich suchte aber einen Hund, der mir gefallen wollte, das  so genannte „Will to please hatte“.

Dann gab es einen Artikel in einer deutschen Jagdzeitung über einen Golden Retriever bei der Arbeit. Für mich war klar: Das war es.

1968 war es dann soweit. Wir  bekamen unsere  erste  Golden Retriever Hündin „Asta vom Pfaffenbroich“. Eine der ersten in Deutschland gezüchteten Retriever. Sehr dunkel, relativ schmaler Kopf, zum Preis von sagenhaften  DM 350,--. Asta, genannt „Anousch“ sollte der Start sein für den Golden Retriever Zwinger „Vom Forsthaus Bethel“. Auch meine eigenen Golden Retriever führte ich auf den entsprechenden retrieverspezifischen Prüfungen und hinzu kamen jetzt auch Ausstellungen.

Mit der Zwingernummer 9 fiel im Jahre 1970 unser erster Wurf

Bis heute macht es mir großen Spaß und ich verfolge mit Interesse, was bei den Paarungen herausgekommen ist. Es ist nach so langer Zeit immer noch spannend.

Mein Zuchtziel war und ist bis heute, wesensfeste, gesunde, leistungsfähige, dem Standard entsprechende Golden Retriever zu züchten. Gar nicht so einfach.

Ich engagierte mich fortan im DRC und im JGHV und so wurde ich im Jahr 1971 zum Verbandsrichter des JGHV und 1978 zum VDH Richter ernannt. Des weiteren war ich sechs Jahre Zuchtwart und bin Wurfabnahmeberechtigte im DRC e.V.

Ich als Züchter fühle mich verpflichtet, die Leistungsfähigkeit der Rasse zu erhalten, was nicht heißen soll, dass jeder unserer Nachkommen auch jagdlich ausgebildet und geführt werden muss.  Ich weiß auch, dass eine übermäßige Jagdpassion der Hunde für den normalen Gebrauch als Familienhund eher von Nachteil ist und habe meine Zucht darauf ausgerichtet. Der Golden Retriever ist ebenso ein ausgezeichneter Familien- und Begleithund.

Meinen Welpenkäufern bin ich bei der Auswahl des für sie passenden Hundes behilflich.

Des weiteren stehe ich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, wenn dieses gewünscht ist.

Sollte mal ein Engpass bei der Unterbringung des Hundes während der Ferien sein, helfe ich gern. Der Hund hätte auch selbstverständlich Familienanschluss.

 

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